Die bekanntesten D&O-Schadenfälle der Schweiz

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Aufgrund einiger spektakulärer Schadenersatzklagen in der jüngeren Vergangenheit erwarten Entscheidungsträger in Unternehmen heute eine Organhaftpflicht, die sogenannte D&O-Versicherung.

Wir nennen Ihnen hier die bekanntesten Fälle in der Schweiz:

Bodensee-Arena

Die Kosten für den Umbau der Eissporthalle im Jahr 2000 beliefen sich am Ende auf 12 Mio. Franken, obwohl lediglich ein Budget von 9 Mio. Franken vorgesehen war. Daraufhin wurde der gesamte Verwaltungsrat ausgewechselt. 2003 erhob der neue Verwaltungsrat Haftungsansprüche gegen das frühere Gremium und den verantwortlichen Architekten. Der Vergleich kostete den Architekten 400’000 Franken und den alten Verwaltungsrat 200’000 Franken.

Pendragon

Die Firma für Medizinalprodukte ging 2004 in Konkurs, kurz nachdem die Investoren den Verantwortlichen vorgeworfen hatten, irreführende Angaben in Bezug auf die Geschäftsaussichten und auf ihr Hauptprodukt, ein Gerät zur Diabetes-Analyse, gemacht zu haben. Das Verfahren über die Forderungen, die sich insgesamt auf 30 Mio. Franken belaufen, ist noch immer nicht abgeschlossen.

Omni Holding / Werner K. Rey

Sechs Jahre nach dem Konkurs der Omni Holding werden ein Verwaltungsrat und die Revisionsstelle zu Schadenersatzzahlungen von 5 respektive 16 Mio. Franken verpflichtet. Aufgebracht wurde die Forderung vom Konkursverwalter, weil die genannten Organe die Manipulationen von Werner K. Rey nicht bemerkt hatten.

Swiss Life / Rentenanstalt

Sechs ehemalige Mitglieder der Konzernleitung müssen 350‘000 Franken zahlen, weil sie die konzerneigene Beteiligungsgesellschaft LTS für persönliche Vermögensanlagen mitbenutzt hatten.

Swissair

Mehrere Hundert Mio. Franken Schadenersatzklagen stehen im Zusammenhang mit dem grössten und bekanntesten Nachlassverfahren in der Geschichte der Schweizer Wirtschaft. 19 Personen, darunter ehemalige Verwaltungsräte, die Konzernchefs und Mitglieder der Geschäftsleitung, erhielten Anklagen. Am 7. Juni 2007 wurden alle Angeklagten vollumfänglich freigesprochen.

Spar- und Leihkasse Thun

Im Oktober 1991 entzog die Eidgenössische Bankenkommission der Spar- und Leihkasse Thun die Bankbewilligung und ordnete die Schliessung an. Erst 14 Jahre später war die Liquidation abgeschlossen und Verwaltungsräte sowie Kadermitarbeitende zu Schadenersatzzahlungen von insgesamt 7.4 Mio. Franken verurteilt.

SBG / Martin Ebner

Martin Ebner erhob im Oktober 1995 den bis dahin grössten D&O-Anspruch: 242.4 Mio. gegen den Verwaltungsrat der Schweizerischen Bankgesellschaft (SBG).