Riskengineering: Der beste Freund des Aktienkurses

zurück Zurück zur Übersicht

Sicherheitsmanagement im Rahmen von Riskengineering zielt darauf ab, Betriebsstörungen zu verhindern. Die Anwaltskanzlei Freshfields hat bis 2012 die Kursreaktionen nach 78 Krisenfällen bei börsenkotierten Unternehmen weltweit in fünf Jahren untersucht. Das Ergebnis: Vor allem Unfälle oder Katastrophen schwächen den Aktienkurs langfristig. Einem Viertel der betroffenen Unternehmen gelang es nicht, nach einem Jahr den Börsenwert wieder auf das Vorkrisenniveau zu heben.

Der Studie zufolge mussten 15 Prozent der Vorstände krisengeschüttelter Unternehmen ihren Posten räumen, wenn es der Firma nicht gelang, den Kurs in sechs Monaten wieder auf Vorkrisenniveau zu bringen. Funktionierte das Krisenmanagement dagegen, mussten nur vier Prozent der Top-Manager gehen. Das liegt unter der normalen Fluktuation bei Grosskonzernen.

Am besten lässt man es gar nicht so weit kommen. Wir zeigen Ihnen auf, mit welchen fünf Aktivitäten Sie Betriebsstörungen vorbeugen können.

1. Gefahrenanalyse

Eine Gefahrenanalyse ist ein systematischer Prozess zur Identifizierung, Bewertung und Reduktion von Risiken in einem Produkt, System oder Unternehmen.

Es gibt zahlreiche Methoden der Gefahrenanalyse, von einfachen What/If (Was/Wenn)-Checklisten bis zu komplexeren Verfahren wie

  • Hazard and Operability Studies (HAZOP, Studie der Gefahren und Störungsmöglichkeiten, vor allem in der chemischen Industrie)
  • Failure Modes & Effect Analysis (FMEA, Fehlermöglichkeits- und –einflussanalyse)
  • Fault Tree Analysis (FTA, Fehlerbaumanalyse)
  • Hazard Analysis Critical Control Points (HACCP, Gefahrenanalyse an kritischen Kontrollpunkten)

2. Analyse von Störfällen

Die Analyse von Störfällen ist ein formeller Prozess für die Meldung, Aufzeichnung, Untersuchung und Analyse aller Störfälle. In einem solchen System werden “Beinahe-Unfälle/Störfälle” ebenso erfasst wie Störfälle oder Unfälle, die kleine oder grosse Schäden zur Folge haben.

Dieses System soll dazu beitragen, Überwachungseinrichtungen und Verfahren so zu gestalten, dass gleiche oder ähnliche Vorfälle nicht mehr auftreten können und potentielle schwere Personen- und Sachschäden vermieden werden.

3. Sicherheitstraining für Mitarbeitende

Zu den wichtigsten Pflichten des Arbeitgebers gehört der Schutz seiner Mitarbeitenden vor Gefahren am Arbeitsplatz. Das Sicherheitstraining vermittelt richtiges Verhalten bei Störfällen und Evakuierungen. Durch das gesteigerte Gefahrenbewusstsein können Brände und andere Störfälle verhindert werden. Genauso wichtig ist die Schulung in der sicheren Bedienung von Maschinen.

4. Vorbeugende Instandhaltung

Zur vorbeugenden Instandhaltung gehören regelmässig geplante Inspektionen, Zustandsüberwachung, Erkennen von potentiellen Problemen, Testen und Ersatz von

  • Maschinen und Geräten
  • Gebäuden
  • Installationen und Anlagen.

Auf diese Weise wird die störungsfreie Arbeit aller Anlagen sichergestellt und die Wahrscheinlichkeit von Ausfällen reduziert. Präventive Wartung dient nicht nur der Vermeidung von direkten Schäden, sondern verhindert auch Betriebsunterbrechungen und Brände und dient der Sicherheit von Mitarbeitern, Arbeitern von Drittfirmen und Besuchern.

5. Sicherheit Betriebsgelände

Die Sicherheitsmassnahmen, um Schäden oder Verluste zu verhindern, hängen von der Art des Betriebes und seiner Gefährdung ab. Gute Sicherheitseinrichtungen schützen nicht nur gegen Einbruch und Diebstahl, sondern auch gegen Brandstiftung, Vandalismus, Sabotage und Industriespionage.

Gute Sicherheitseinrichtungen dienen ebenso der Verhinderung von Haftpflichtschäden und verbessern die Sicherheit der Mitarbeiter. Zu den Sicherheitseinrichtungen gehören nicht nur physische Barrieren und elektronische Geräte, sondern alle Massnahmen zur Abschreckung, Verzögerung oder Entdeckung von unerlaubtem Eindringen in das Betriebsgelände.