30 Jahre Intermakler: Gerhard Roth und René Wenger erinnern sich an die Anfänge

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Die Intermakler AG feiert dieses Jahr ihr 30-Jahre-Jubiläum. Zwei, welche dem Unternehmen praktisch seit Anbeginn die Treue halten, sind Verwaltungsratspräsident Gerhard Roth und Versicherungsexperte René Wenger. Im Interview erinnern sie sich an die „alten Intermakler-Tage“ und diskutieren die Gemeinsamkeiten sowie Unterschiede zwischen damals und heute.

René Wenger (l.) und Gerhard Roth (r.)

Welche Erinnerungen aus den Anfangszeiten sind bei euch noch präsent?

Gerhard Roth (GR): Eine Anekdote fällt mir spontan ein. Die Sitzungen von Kurt Schüpbach und mir starteten jeweils um 6 Uhr morgens. Wir waren beide starke Raucher und es war damals noch gang und gäbe in den Büros zu rauchen. So kam es, dass wir uns wegen des vielen Rauchs kaum sehen konnten (lacht). Das waren noch ganz andere Zeiten. Besonders in Erinnerung geblieben sind mir auch die Strategiesitzungen, die wir jeweils beim Wandern draussen in der Natur abhielten.

René Wenger (RW): Ein solches Beispiel ist für mich der „Pfeffermühle-Club“, den Kurt Schüpbach aufgebaut hatte. Er zählte zirka 70 Mitglieder – Kollegen von Kurt und Kunden von Intermakler. Jeder erhielt eine Pfeffermühle und im „Cavo“ an der Giacomettistrasse traf man sich beispielsweise zum Fondue. Dabei entstanden zahlreiche neue Kontakte zwischen den Kunden und dadurch auch Freundschaften, die bis heute gehalten haben. Dieser Netzwerkgedanke wird bei Intermakler auch heute noch gelebt, wobei man sich eher beim Fussball oder Eishockey trifft.

Strategische Diskussionen an der frischen Luft: Gerhard Roth, Kurt Schüpbach, René Wenger, Michael S. Schüpbach (v.l.n.r.)
Der Gründer des Pfeffermühle-Clubs im „Cavo“ an der Giacomettistrasse: Kurt Schüpbach.

Gab es einen bestimmten Moment, an dem ihr sicher wart „ja, Intermakler wird Erfolg haben“?

GR: Ich konnte mir von Anfang an nichts anderes vorstellen, weil Kurt schlicht ein sehr begabter Unternehmer war. Sein Bauchgefühl trügte ihn nie. Die Akquisition und der Kundenservice stimmten vom ersten Tag an.

RW: Ich stimme Gerhard zu. Ich kannte Kurt und sein grosses Kontaktnetz schon vor meiner Zeit bei Intermakler. Ich übernahm die technischen und administrativen Belange, er kümmerte sich um die Akquisition. Das passte gut zusammen. Danach begann das Volumen rasch zu steigen und wir stellten weitere Mitarbeitende an. Ich hatte nie Bedenken, dass es nicht klappen könnte.

Seither ist Intermakler stetig gewachsen und die Welt ist durch die Digitalisierung eine andere geworden. Wie habt ihr den Wandel bezogen auf Intermakler miterlebt?

RW: Vieles ist anders, vor allem weil das Team viel grösser wurde – und weil heute alles schneller geworden ist. Vor zwanzig Jahren gab es noch keine so grosse Flut an E-Mails, sondern die Post und das Telefon. Nachdem die Post am Morgen erledigt war, konnte man mehr oder weniger ohne Ablenkungen arbeiten.

GR: Die Firma ist aufgrund des Wachstums strukturierter, hat die Digitalisierung soweit nötig und sinnvoll vollzogen. Heute sieht sie sich mit anderen Kundenbedürfnissen konfrontiert. Das Geschäft ist deutlich komplexer geworden.

Über die Jahre gewachsen: das Intermakler-Team 2019 auf dem Betriebsausflug.

Gibt es auch Dinge, die all diese Jahre „überlebt“ haben?

GR: Die beiden Grundpfeiler von Intermakler sind seit jeher unverändert: Erstens der Qualitätsanspruch, den die fünf Sterne im Logo symbolisieren. Zweitens der Spirit des Familienunternehmens. Daran ändert auch nichts, dass es heute Leistungsträger im Unternehmen gibt, die nicht Schüpbach heissen. Aber sie leben die familiären Werte und tragen diese nach aussen. Mit Michael als neuem Inhaber und Delegiertem des VR ist die zweite Familiengeneration in der Verantwortung. Man merkt durchaus, dass er über den gleichen Genpool wie sein Vater verfügt (lacht). Er ist jedoch mehr der Kopfmensch als Kurt und hat dadurch eine sehr strukturierte Herangehensweise.

RW: Früher brauchte es natürlich auch viel weniger Struktur, als nur Kurt und ich das Tagesgeschäft erledigten. Damals reichte eine einfache Excel-Tabelle, heute verfügen wir über eine moderne, professionelle Broker-IT-Infrastruktur. Gleich geblieben ist aber, dass wir unsere Kunden intensiv begleiten – einerseits ihr Versicherungsportefeuille, andererseits suchen wir den persönlichen Kontakt und pflegen diesen auch. Wir arbeiten gerne mit anderen Familien-KMUs zusammen, welche diese Nähe schätzen. Das Erfolgsrezept ist das gleiche, einfach etwas anders gelebt.

Auch heute noch eine Tradition: An den Intermakler-Kundenanlässen lernen sich die Kunden untereinander kennen und knüpfen Kontakte.

Gibt es ein Jahr oder eine Phase, die euch besonders in Erinnerung geblieben ist?

GR: Das war zweifelsfrei die Zeit der Nachfolgeregelung, die aufgrund der völlig unerwarteten, einschneidenden Erkrankung von Kurt für alle Beteiligten sehr anspruchsvoll war: für Michael, der von heute auf morgen die Leitung übernehmen musste, für Kurt, der ohne eigentlichen Ablösungsprozess loslassen musste, und für Beatrice, die als Bindeglied und „emotionales Ausgleichsbecken“ das alles auffangen musste. Zum Glück ist Kurt wieder genesen und Michael an seiner Herausforderung nicht zerbrochen, sondern gewachsen. Für das Unternehmen war es jedoch eine sehr kritische Situation.

RW: Mir kommt dazu das Jahr 2006 in den Sinn, als wir das grösste Mandat der Firmengeschichte unterzeichneten. Das war ein grosser Moment, der eine riesige Herausforderung, aber auch einen Meilenstein bedeutete.

Und schliesslich: Wohin führt der Weg von Intermakler?

GR: Wir haben das Glück einen grossen, treuen Kundenstamm betreuen zu dürfen und tun alles, damit dieser zu jeder Zeit zufrieden ist. Aber die Kunden stehen selber unter einem erhöhten Druck. Als Versicherungsbroker können wir sie darin unterstützen, Kosten zu sparen und sie administrativ entlasten. Intermakler wird auch weiterhin wachsen. Die Kunst wird darin bestehen, den 5-Sterne-Service und den Familiencharakter des Unternehmens zu bewahren – das waren, sind und bleiben unsere zentralen Alleinstellungsmerkmale.

RW: Qualität und Kontinuität erscheinen mir sehr wichtig. Das ist heute keine Selbstverständlichkeit mehr. Dass wir über all die Jahre hinweg praktisch keine Kunden verloren haben, ist ein Zeichen dafür, dass wir ein paar Sachen richtig gemacht haben – und das muss auch weiterhin unser Ziel sein.